Stoffwindeln richtig waschen ist gar nicht schwer. Und die Thematik ist insoweit besonders wichtig, weil nichts so oft gewaschen wird wie Stoffwindeln! Zwei- oder dreimal pro Woche landen sie in der Waschmaschine. Selbst Ihr Lieblingshemd wird wahrscheinlich nicht 100 Mal pro Jahr gewaschen! Der Stoff muss also eine Menge aushalten. Darum ist es bei Stoffwindeln so wichtig, dass die Qualität stimmt.
Früher war es ganz einfach: Die großen Stofftücher, die als Windeln verwendet wurden, waren aus Baumwolle. Baumwolle hält viel aus: Die starken Baumwollfasern sind strapazierfähig, saugfähig, sie können ausgekocht werden, verfilzen nicht und sind mottenfest. Die Fasern sind von Natur aus biegsam, können also ohne Zusatzstoffe sofort weiterverarbeitet werden und neigen kaum zu elektrostatischer Aufladung. Baumwolle ist also ideal für die Herstellung von Stoffwindeln.
In den letzten Jahren wurden weitere synthetische Gewebe und Mischgewebe entwickelt, die oft sehr gute Eigenschaften für Windeln haben. Sie trocknen beispielsweise sehr schnell, sind geschmeidig und saugfähig. Andere Materialen bedeuten aber auch, dass die Windeln manchmal auf eine andere Art und Weise gewaschen werden müssen.
Stoffwindeln richtig waschen? Darauf solltest Du achten.
Wasser:
Genügend Wasser ist die wichtigste Zutat beim Waschen von Stoffwindeln! Wenn die Windeln während des Waschvorgangs das gesamte Wasser aufsaugen, können sie nicht richtig ausgespült werden und es verbleiben Rückstände von Stuhl, Urin und Waschmittel in den Windeln. Stellen Sie sicher, dass der Wasserstand in der Waschmaschine hoch ist. Wenn die Windelwäsche sehr schmutzig ist, können Sie eine Vorwäsche verwenden.
Überladen Sie die Waschmaschine nicht. Die Windeln müssen genügend Platz haben, um sauber gespült werden zu können: Beladen Sie Ihre Waschmaschine. Wenn Sie noch eine Hand senkrecht über dem Wäschestapel in die Trommel halten können, ist die Trommel bereits voll. Es ist außerdem sinnvoll, die Wäsche zu wiegen, um sicherzustellen, dass die Trommel nicht überlastet wird. Schauen Sie in der Bedienungsanleitung Ihrer Waschmaschine nach (diese können Sie wahrscheinlich irgendwo im Internet finden) und finden Sie heraus, wie viele Kilogramm in die Trommel passen, wenn Sie das Waschprogramm für die Windelwäsche wählen.
Neue Windeln:
Waschen Sie neue Windeln vor dem ersten Gebrauch mindestens zweimal. Stoffwindeln richtig waschen ist dabei unerlässlich. Verwenden Sie für die erste Wäsche eine normale Menge Waschmittel; beim zweiten Waschen braucht kein Waschmittel verwendet zu werden. Waschen Sie die Windeln bei der auf dem Pflegeetikett angegebenen Höchsttemperatur. Windeln aus Baumwolle, Bambus und anderen Naturfasern erreichen ihre maximale Saugfähigkeit nach etwa 10 Wäschen.
Waschmittel:
Das Waschmittel hat mehrere Funktionen: Es muss natürlich in der Lage sein, den Schmutz aus dem Gewebe zu lösen. Außerdem muss es sich um den Schmutz legen können, sodass dieser nicht wieder auf die Windel zurück fallen kann. Auf diese Weise wird die Wäsche sauber: Die Schwebeteilchen, umhüllt von Waschmittel, werden mit dem Wasser aus der Maschine gepumpt.
Wenn zu wenig Waschmittel verwendet wird, kann der Schmutz nicht in der Schwebe gehalten werden und fällt zurück auf die Windel. Das Wasser wird herausgeschleudert und die Schmutzpartikel bleiben im Stoff. Beim Trocknen der Windeln trocknen die Schmutzpartikel mit. Die Partikel sind so klein, dass sie mit dem bloßem Auge nicht zu erkennen sind, so dass die Wäsche zwar sauber aussieht, es aber nicht ist. Das Ergebnis ist, dass die Windeln sehr unangenehm zu riechen beginnen, wenn sie wieder mit Feuchtigkeit (Urin) in Berührung kommen.
Wenn zu viel Waschmittel verwendet wird, kann das Pulver nicht richtig aus der Faser entfernt werden. Um festzustellen, ob zu viel Waschmittel verwendet wurde, prüfen Sie während des letzten Spülgangs, ob noch Seifenschaum sichtbar sind. Ist dies der Fall, ist die Waschmittelmenge zu hoch oder die Wassermenge zu niedrig. Die Dosierung kann dann reduziert werden. Verwechseln Sie Seifenblasen nicht mit Wasserblasen!
Verwenden Sie ein Waschmittel ohne optische Bleiche und Chlorbleiche. Außerdem sollte ihr Waschmittel so wenig Seife wie möglich (< 5%) enthalten. Waschmittel auf Seifen- und Ölbasis (das sehen wir oft bei selbst hergestellten Waschmitteln) können die in manchen Windeln verwendeten Mikrofasern verkleben. Die Windeln werden dann weniger saugfähig, riechen unangenehm und laufen leichter aus. Verwenden Sie keinen Essig als Weichspüler: Er ist nicht gut für die Elastizität von Windeln, und Zellulosefasern wie Baumwolle und Bambus werden sogar aufgelöst.
Waschmittelempfehlung:
Ein Waschpulver wäscht sauberer als ein Flüssigwaschmittel, daher ist für Windeln ein Pulver am besten geeignet. Es ist allerdings schwierig, Marken zu empfehlen, da sich die Inhaltsstoffe von Waschmitteln ständig ändern und sogar die gleiche Marke Waschpulver in verschiedenen Ländern andere Inhaltsstoffe aufweisen kann. TotsBots empfiehlt nur das TotsBots Potion Waschmittel für die Windelwäsche. Es reinigt bereits bei 30°C und hat einen geringen Seifengehalt. Neben Potion ist ein herkömmliches Colorwaschmittel/Buntwaschmittel am sichersten. Achten Sie immer auf die oben genannten Inhaltsstoffe.
Flecken:
Es lässt sich nicht vermeiden, dass Windeln auch mal Flecken bekommen. Stoffwindeln richtig waschen ist daher unerlässlich. Um unschöne Flecken wieder aus den geliebten Stoffies zu kriegen gibt es ein natürliches Bleichmittel: die Sonne! Hängen Sie die Windeln, wenn möglich zum Trocknen in die Sonne. Sie können die Windeln sogar drinnen, hinter dem Fenster trocknen, auch dann bleicht die Sonne mögliche Flecken aus. Fleckenentferner wirken tatsächlich weniger gut als die Sonne und können außerdem die Fasern der Windel beschädigen. Alle Hersteller von Stoffwindeln weisen darauf hin, dass die Garantie erlischt, wenn Sie aggressive Fleckenentferner verwenden. Das sollten Sie also bitte bedenken.
Klettverschluss:
Schließen Sie den Klettverschluss bzw. befestigen Sie den Klett auf dem Gegenklett, bevor Sie die Windeln waschen. Der Stoff kann sonst beschädigt werden und solche Schäden fallen nicht unter die Garantie.
Lagerung der verschmutzten Windeln:
Die Windeln können in einem Waschnetz in einem Windeleimer mit Schnallen gelagert werden. So bleiben Gerüche im Windeleimer. Da der Wäscheeimer mehrmals am Tag geöffnet wird, kommt trotzdem genug Sauerstoff an die Windeln. Allerdings sollten die Windeln nach 48 Stunden gewaschen werden, da sonst das Gewebe angegriffen werden kann.
Trocknen:
Trocknen Sie die Windeln vorzugsweise auf der Leine. Das ist besser für die Umwelt. Wenn sie einen Trockner verwenden (müssen), trocknen Sie die Windeln kühl oder auf Schonstufe. Achten Sie darauf, dass die Windeln immer ganz trocken sind, bevor Sie sie aufräumen, sonst beginnen sie irgendwann muffig zu riechen. Schauen Sie auf dem Etikett nach, ob die Windel in den Trockner können oder nicht. Das Trocknersymbol ist ein Quadrat mit einem Kreis darin. Je mehr Punkte im Kreis, desto höher kann die Temperatur des Trockners sein. Ist der Kreis durchgestrichen, sollte die Windel nicht im Trockner getrocknet werden.
Wundschutzcreme:
Wenn Sie den Po Ihres Babys eincremen, legen Sie ein Windelvlies aus Papier oder ein waschbares Windelvlies in die Windel. Wundschutzcremes enthalten oft Lanolin, Öl oder Zink, welches nicht aus den Windeln ausgewaschen werden kann. Reste von Wundschutzcreme können Flecken verursachen und die Feuchtigkeitsaufnahme der Windeln verringern.
Ein Beitrag von TotsBots Stoffwindeln.