Schmetterlinge gehören zu den faszinierendsten Insekten unserer Natur. Mit ihren farbenprächtigen Flügeln und ihrer erstaunlichen Metamorphose begeistern sie Naturliebhaber jeden Alters. Von majestätischen Arten wie dem Schwalbenschwanz bis hin zu häufigen Besuchern wie dem Kohlweißling – die Vielfalt dieser zarten Flugkünstler ist beeindruckend. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die bekanntesten einheimischen Schmetterlinge vor, geben Tipps zur Förderung der Artenvielfalt in Ihrem Garten und erklären, wie diese wunderbaren Insekten überwintern.
Die wunderbaren Schmetterlinge
Die beeindruckende Vielfalt einheimischer Schmetterlinge
In Deutschland sind über 3.700 Schmetterlingsarten heimisch, darunter etwa 190 Tagfalterarten. Leider sind viele davon durch Lebensraumverlust, Pestizideinsatz und Klimawandel bedroht. Umso wichtiger ist es, die noch vorhandenen Arten zu kennen und zu schützen.
Der majestätische Schwalbenschwanz
Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) gehört zu den größten und auffälligsten Tagfaltern in Deutschland. Mit einer Flügelspannweite von 60-80 mm ist er ein beeindruckender Anblick. Seine hellgelbe Flügeloberseite mit schwarzem Fleckenmuster und der charakteristische blaue Streifen mit rotem Fleck an den Hinterflügeln machen ihn unverwechselbar.
In Deutschland kann man den Schwalbenschwanz zwischen April und September beobachten. Er überwintert als Puppe im Freien und schlüpft, sobald die Temperaturen im Frühjahr wärmer werden. Als geschützte und relativ seltene Art verdient er besondere Aufmerksamkeit in unseren Naturschutzbestrebungen.

Das farbenprächtige Tagpfauenauge
Das Tagpfauenauge (Aglais io) ist einer der bekanntesten und häufigsten Schmetterlinge in Deutschland. Seine kräftig rote Flügeloberseite mit den charakteristischen „Augen“ macht ihn leicht erkennbar. Diese Augenflecken dienen der Abwehr von Fressfeinden, die beim Anblick der zusätzlichen „Augen“ verwirrt werden, was dem Falter die Flucht erleichtert.
Tagpfauenaugen sind tagsüber aktiv und suchen nach Nahrung und Partnern. Sie ernähren sich von Nektar verschiedener Blüten, besonders gerne von:
Sommerflieder (Schmetterlingsflieder)
Löwenzahn
Wasserdost
Klee und Distelarten
Die Raupen des Tagpfauenauges leben bevorzugt an Brennnesseln, weshalb diese Pflanze in naturnahen Gärten nicht fehlen sollte.

Der wanderfreudige Distelfalter
Der Distelfalter (Vanessa cardui) ist ein beeindruckender Wanderfalter mit einer Flügelspannweite von 45-60 mm. Seine Flügel haben eine gelbbraune/orange, oft blasse Färbung mit schwarzen Flügelspitzen, die weiße Flecken aufweisen. Die Unterseite der Flügel ist deutlich heller, die Hinterflügel weiß und braun marmoriert.
Als Wanderfalter legt der Distelfalter jedes Jahr weite Strecken zurück. Er ist von Mitte Mai bis Ende Oktober in mehreren Generationen zu sehen. Die Raupen ernähren sich von verschiedenen Pflanzen, besonders von:
Disteln (wie der Name schon sagt)
Brennnesseln
Malvenarten
Kletten
Der Distelfalter bevorzugt offene, blumenreiche Biotope, besonders Ruderalflächen mit Disteln und freien Bodenstellen.

Der häufige Kohlweißling
Der Kohlweißling gehört zu den häufigsten Schmetterlingen in Europa. Es gibt den Kleinen Kohlweißling (Pieris rapae) und den Großen Kohlweißling (Pieris brassicae), wobei der Große Kohlweißling eine Flügelspannweite von bis zu 60 mm erreicht. Beide Arten sind weiß gefärbt mit schwarzen Flecken auf den Flügeln, wobei die Weibchen mehr schwarze Zeichnungen aufweisen als die Männchen.
Der Kohlweißling ist ein wahrer Kulturfolger und hat sich perfekt an menschliche Siedlungen angepasst. Ursprünglich besiedelte er Küstenbereiche mit wilden Kohlarten, heute findet man ihn überall im Offenland, in Gärten und auf landwirtschaftlichen Flächen.
Die Raupen des Kohlweißlings ernähren sich hauptsächlich von Kreuzblütlern, zu denen auch unsere Kohlsorten wie Weißkohl, Grünkohl, Blumenkohl und Brokkoli gehören. Dies macht sie bei Gärtnern nicht besonders beliebt, da sie erhebliche Schäden anrichten können.

Der mysteriöse Totenkopfschwärmer
Der Totenkopfschwärmer (Acherontia atropos) ist einer der größten und beeindruckendsten Nachtfalter Europas. Seinen Namen verdankt er der totenkopfähnlichen Zeichnung auf seinem Thorax. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 13 cm ist er ein imposanter Anblick.
In Deutschland ist der Totenkopfschwärmer ein seltener Gast, da er eigentlich in Afrika und Südeuropa beheimatet ist und nur als Wanderfalter zu uns kommt. Er kann nicht bei uns überwintern, da er frostempfindlich ist.
Eine Besonderheit des Totenkopfschwärmers ist seine Fähigkeit, in Bienenstöcke einzudringen, um Honig zu stehlen. Dabei gibt er einen pfeifenden Laut von sich, der die Bienen beruhigen soll.

Der problematische Zünsler
Der Zünsler, insbesondere der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis), hat in den letzten Jahren für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Dieser aus Asien eingeschleppte Kleinschmetterling mit einer Flügelspannweite von 4-4,5 cm hat sich seit 2007 in Deutschland ausgebreitet und stellt eine ernsthafte Bedrohung für Buchsbäume dar.
Der Falter ist weiß gefärbt mit einem bräunlichen Flügelrand und Saum. Auf den Vorderflügeln hat der braune Rand eine kleine Ausbuchtung mit einem weißen Fleck. Es gibt auch Exemplare mit vollständig braunen Flügeln.
Die Raupen des Buchsbaumzünslers können innerhalb kurzer Zeit ganze Buchsbäume kahlfressen. Zur Bekämpfung eignen sich biologische Mittel auf Basis des Bakteriums Bacillus thuringiensis, das speziell gegen Schmetterlingsraupen wirkt.

Der Lebenszyklus von Schmetterlingen
Das Leben eines Schmetterlings ist geprägt von einer faszinierenden Metamorphose, die in vier Stadien verläuft:
Ei: Die weiblichen Schmetterlinge legen ihre Eier meist an den Blättern der Futterpflanzen ab, die später den Raupen als Nahrung dienen.
Raupe: Nach dem Schlüpfen beginnt die Raupe sofort zu fressen und wächst schnell. In dieser Phase häuten sich die Raupen mehrmals, da ihr Außenskelett nicht mitwachsen kann.
Puppe: In diesem Stadium findet die eigentliche Verwandlung statt. Die Raupe verpuppt sich und im Inneren der Puppe lösen sich die meisten Körperstrukturen auf und werden neu gebildet.
Falter: Nach Abschluss der Metamorphose schlüpft der fertige Schmetterling aus der Puppe. Nach dem Entfalten und Trocknen der Flügel ist er bereit zum Fliegen.
Die Schmetterlingspuppen sind je nach Art unterschiedlich gestaltet. Während manche Arten ihre Puppen an Pflanzenstängeln oder unter Blättern befestigen, hängen andere, wie der Schwalbenschwanz, ihre Puppen frei auf und sichern sie mit einem Gespinstfaden.
Schmetterlinge im Winter
Wie überleben Schmetterlinge im Winter die kalte Jahreszeit? Je nach Art haben sie verschiedene Strategien entwickelt:
Manche Arten wie das Tagpfauenauge überwintern als erwachsene Falter an geschützten Orten wie Dachböden, Kellern oder Baumhöhlen.
Andere Arten, wie der Schwalbenschwanz, überwintern im Puppenstadium.
Einige Arten überdauern den Winter als Ei oder Raupe.
Wanderfalter wie der Distelfalter ziehen in wärmere Regionen.
Für überwinternde Falter ist eine hohe Luftfeuchtigkeit wichtig, da sie sonst austrocknen könnten. Gleichzeitig benötigen sie frostfreie Verstecke. Naturnahe Gärten mit Holzstapeln, Laubhaufen und unaufgeräumten Ecken bieten ideale Überwinterungsmöglichkeiten.

Schmetterlingsfreundlicher Garten
Wer Schmetterlinge in seinen Garten locken möchte, sollte auf eine vielfältige, naturnahe Bepflanzung achten. Besonders wichtig sind:
Nektarpflanzen für erwachsene Falter
Lavendel: Ein wahrer Schmetterlingsmagnet ist Lavendel. Besonders an sonnigen Tagen tummeln sich hier zahlreiche Arten.
Sommerflieder (Buddleja davidii)
Disteln und Flockenblumen
Fetthenne (Sedum)
Wilder Majoran (Origanum vulgare)
Sonnenhut (Echinacea)
Futterpflanzen für Raupen
Brennnesseln (für Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Admiral)
Doldenblütler wie Dill und Fenchel (für Schwalbenschwanz)
Kreuzblütler (für Kohlweißling)
Disteln (für Distelfalter)
Ein naturnaher Garten ohne Pestizideinsatz bietet nicht nur Schmetterlingen, sondern auch vielen anderen Insekten einen Lebensraum. Ähnlich wie bei der Gestaltung eines harmonischen Raumes mit Elementen der heiligen Geometrie geht es auch beim schmetterlingsfreundlichen Garten um Balance und Ausgewogenheit – hier zwischen Natur und menschlicher Nutzung.

Schmetterlinge beobachten und fördern
Die Beobachtung von Schmetterlingen kann zu einem faszinierenden Hobby werden. Hier einige Tipps:
Besuchen Sie blütenreiche Wiesen und Waldränder, besonders an sonnigen, windstillen Tagen.
Die beste Zeit zur Beobachtung ist zwischen 10 und 15 Uhr.
Ein Fernglas mit Naheinstellmöglichkeit kann hilfreich sein.
Führen Sie ein Beobachtungstagebuch.
Um Schmetterlinge zu fördern, können Sie:
Einen Schmetterlingsgarten anlegen
Auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten
Überwinterungshilfen anbieten
An Citizen-Science-Projekten teilnehmen und Ihre Beobachtungen melden
Wie bei der Pflege von Moospflanzen als natürliche Luftreiniger ist auch bei der Förderung von Schmetterlingen ein behutsamer, naturnaher Ansatz der Schlüssel zum Erfolg.

Schmetterlinge bereichern nicht nur unsere Gärten mit ihrer Schönheit, sondern sind auch wichtige Bestäuber und Indikatoren für die ökologische Qualität unserer Umwelt. Ihr Rückgang in den letzten Jahrzehnten ist alarmierend und sollte uns alle zum Handeln motivieren.
Mit einem naturnahen Garten und dem Verzicht auf Pestizide kann jeder von uns einen Beitrag zum Schutz dieser faszinierenden Insekten leisten. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass auch künftige Generationen die Freude erleben können, einen Schwalbenschwanz oder ein Tagpfauenauge durch den Garten flattern zu sehen.
Häufig gestellte Fragen zu Schmetterlingen
Pflanzen Sie nektarreiche Blumen wie Lavendel, Sommerflieder und Fetthenne für die erwachsenen Falter sowie geeignete Raupenfutterpflanzen wie Brennnesseln, Doldenblütler und Kreuzblütler. Verzichten Sie auf Pestizide und bieten Sie sonnige, windgeschützte Bereiche. Eine flache Schale mit Wasser und einigen Steinen als Landeplatz dient als Tränke.
Tagfalter sind meist farbenfroh, haben keulenförmige Fühler und halten ihre Flügel in Ruhestellung meist geschlossen über dem Körper. Nachtfalter sind oft unauffälliger gefärbt, haben gefiederte oder fadenförmige Fühler und halten ihre Flügel in Ruhestellung flach ausgebreitet oder dachförmig über dem Körper. Es gibt jedoch Ausnahmen von diesen Regeln.
Die meisten Schmetterlingsraupen verursachen nur geringen Fraßschaden, der für ein gesundes Ökosystem normal ist. Nur wenige Arten wie der Kohlweißling oder der Buchsbaumzünsler können bei Massenvermehrung erhebliche Schäden anrichten. Statt zur chemischen Keule zu greifen, sollten Sie auf natürliche Gegenspieler setzen oder bei starkem Befall biologische Pflanzenschutzmittel verwenden.
Die Lebensdauer variiert stark je nach Art. Während das erwachsene Stadium (Falter) oft nur wenige Tage bis Wochen dauert, kann der gesamte Lebenszyklus vom Ei bis zum Tod des Falters mehrere Monate umfassen. Überwinterende Arten wie das Tagpfauenauge können als Falter sogar 9-10 Monate leben.
Schmetterlinge sind wichtige Bestäuber vieler Pflanzen und tragen so zur Erhaltung der Artenvielfalt bei. Ihre Raupen dienen zahlreichen Vögeln und anderen Tieren als Nahrung. Zudem sind Schmetterlinge empfindliche Bioindikatoren, deren Vorkommen und Häufigkeit Rückschlüsse auf den Zustand der Umwelt zulassen. Ihr Rückgang ist oft ein frühes Warnsignal für ökologische Probleme.

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