Plastikfrei leben – ein Leben ohne Plastik. Klingt doch beinah wie der perfekte Titel für ein Buch. Ein Buch vom Aussteigen, vom eins werden mit der Natur, vom Abschwören zivilisatorischer Errungenschaften. Doch keine Sorge, Du musst nicht sofort reflexartig die Flucht ergreifen. Es wird weniger hochtrabend als nach den ersten Worten angenommen. Auch wollen wir Dich nicht zur Abkehr von der Zivilisation bekehren. Viel mehr geht es uns darum, verschiedene Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Du zukünftig weniger Plastik konsumieren kannst. Wir werden Dir im Folgenden zahlreiche Alternativprodukte aufzeigen, die zu einer deutlichen Reduktion von Plastik beitragen können.
Konsumieren? Ja, konsumieren. Natürlich wird keiner von uns auf die Idee kommen, Plastik zu verspeisen. Aber durch die Omnipräsenz als Verpackungsmittel ist es eben doch Teil unseres Konsums und trägt zu einem wesentlichen Teil zur Umweltverschmutzung bei. Doch es wäre zu kurz gegriffen, Plastik nur als Verpackungseinheit zu begreifen. Vielmehr ist es allgegenwärtig, beispielsweise als Mikroplastik, welches unkontrolliert, weil praktisch nicht sichbar, in die Umwelt gelangt. Daher ist es kaum verwunderlich, dass immer mehr Menschen sich ein plastikfreies Leben wünschen. Suchbegriffe wie Zahnpasta ohne Mikroplastik, Shampoo ohne Plastik oder plastikfreie Müllbeutel erleben gerade Hochkonjunktur. Und das ist gut so. Denn wenn man sich vor Augen führt, dass Plastik mehrere hundert Jahre benötigt bis es verrottet ist, dann ist klar, dass wir der erzeugten Müllberge nur schwer Herr werden können.
Wenn Du Dich für ein Thema des plastikfreien Lebens besonders interessierst, kannst Du mit unserem Inhaltsverzeichnis direkt zum Punkt Deiner Wahl springen. Ansonsten viel Spaß beim Lesen und hoffentlich auch beim Ausprobieren.
Inhaltsverzeichnis
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Plastikfreie Produkte - der Untergang unserer Kultur
Du bist scheinbar immer noch da. Und du bist offensichtlich immer noch am Thema interessiert. Perfekt. Natürlich bedeutet plastikfrei nicht gleich den Untergang unserer Kultur. Dafür gibt es viel zu viele gute Alternativen. Und glaub uns, wenn Du Dich erst einmal intensiv mit der Thematik auseinandersetzt, werden Dir immer mehr Dinge im Alltag auffallen, bei denen Du auf Plastik verzichten kannst. Der Lohn ist die eigene Zufriedenheit. Aus eigener Erfahrung können wir berichten, dass uns die Verwendung eines Sodastreams und der gleichzeitige Verzicht von 99% der Plastikflaschen aus dem vorhergehenden Jahr extrem zufrieden zurückgelassen hast. Aber nun gut, beginnen wir unsere Plastikfrei Leben – Tipps im Badezimmer.
Das Bad
Wenn man den Blick im Badezimmer schweifen lässt, werden einem sofort Dinge ins Auge fallen, die mit Plastik verpackt sind. Die Alternativen dazu sind nicht teuer und Du musst auf nichts verzichten.
Duschgel ohne Plastikverpackung
Zu aller erst: Wenn Du Deinen Plastikkonsum auf ein Minimum reduzieren willst, solltest Du ab sofort Seife im Stück verwenden. Die ist in der Regel in Papier verpackt, es riecht mindestens genauso gut wie Duschgel und Du kannst damit ebenfalls Deine Haut und Deine Haare sauber halten. Das wäre das Optimum. Wenn Du es langsam angehen willst, solltest Du im ersten Schritt darauf achten, dass in Deinem Duschgel kein Mikroplastik enthalten ist. Die Stiftung Warentest hat dazu einen sehr guten Beitrag und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hat dazu einen erstklassigen Einkaufsratgeber raus gegeben, den Du Dir in unserem Reader in Ruhe durchlesen kannst.
Haarseife
Der ein oder andere wird nicht komplett auf Shampoo bei der eigenen Haarpflege verzichten wollen. Gar kein Problem, denn es gibt mehr und mehr Anbieter, die Haarseife mit natürlichen Inhaltsstoffen anbieten. Außerdem ist die Seife plastikfrei verpackt. Wieder unnötige Verpackung eingespart.
Die Bambus Zahnbürste
Begonnen haben wir bei unserer Tochter, als sie die ersten Zähnchen bekam. Wir wollten sie, aber auch die Umwelt schonen. Etwas schüchtern griffen wir bei Kaufland zu und haben die Bambus Zahnbürste seitdem als festen Bestandteil im Haushalt. Die Zahnbürste ohne Plastik ist deshalb so gut, weil es sich bei Bambus um einen natürlich Stoff handelt. Des Weiteren wächst dieser Rohstoff schnell nach. Ist die Zahnbürste abgegriffen, kannst Du sie einfach in den Kompost geben. Super einfach, super gut.
Zahnpasta ohne Mikroplastik
Für die meisten von uns ist Mikroplastik sicher eine Horrorvorstellung. Schon uncool, dass wir es regelmäßig auf unsere Haut auftragen. Aber wer würde sich das Zeug freiwillig auf die Zahnbürste schmieren, um danach die Munddusche zu betreiben? Eine coole und ganz einfache Möglichkeit ist es, Zahnpasta selbst herzustellen. Und Du willst Deine Zahnpasta ohne Plastiktube? Umso besser, denn Deine eigene Zahnpasta kannst Du ganz einfach in einem Glas aufbewahren. Schau Dir unsere Schritt für Schritt Anleitung an. Eine weitere Möglichkeit wären Zahnputztabletten. Die findest Du vor allem in Unverpackt Läden. Die Tablette zerkaust Du kinderleicht im Mund und hast dann genug Schaum, um angenehm die Zähne zu putzen. Plastikfrei leben kann manchmal leichter sein als gedacht. 🙂
Zungenschaber
Als letzter Punkt der Mundhygiene sind uns noch Zungenschaber eingefallen. Der ein oder andere nutzt sie, um lästige Bakterien von der Zunge zu kratzen. Oftmals werden dafür Plastikschaber verwendet. Wenn Du darauf keine Lust mehr hast, können wir Dir Zungenschaber aus Kupfer ans Herz legen. Die sind bei normaler Reinigung genauso hygienisch wie das Produkt aus Plastik.
Einwegrasierer weg, Rasierhobel ran
Manchmal kann es so einfach sein. Wer von uns hat sich nicht schon einmal so ein verdammtes 10er Pack Einwegrasierer gekauft. Die halten gefühlt eine Rasur stand und müssen dann umgehend entsorgt werden, damit man sich an den rostigen Klingen (natürlich ist das selbst verschuldet! 🙂 ) nicht etwas einfängt. Rasierhobel sind da eine super Alternative. Ehrlich gesagt würden wir sie uns schon alleine wegen der Optik kaufen, aber die Nachhaltigkeit ist natürlich auch ein sehr gutes Argument. Das Tauschen der Klingen ist sehr leicht und Du bekommst sie meist in solchen Vorratsmengen, dass Du die nächsten Jahrzehnte keine langen Haare befürchten musst. Und das Gute daran: Auch Frauen können gerne zum Rasierhobel greifen.
Plastik Scanner für Deinen Einkauf
Generell sind Menschen ja schwerfällig. Alles muss relativ einfach zu bewältigen sein, sonst haben wir bereits zu Beginn keinen Bock. Wie wäre es dann, einen Scanner zu haben, mit denen Du Deine Produkte scannst und angezeigt bekommst, was drin ist? Gibt´s nicht? Gibt´s doch! Der Codechecker zeigt Dir unter anderem, ob Mikroplastik in Deinem Shampoo, Deiner Schokolade oder in Deiner Wurst enthalten ist. Wichtig ist der Barcode Scanner. Ob es ein solch cooles Gadget auch für Android gibt, wissen wir nicht, falls ja, schreib es uns unten in die Kommentare.
Stoffwindeln
Es ist praktisch unvorstellbar, wie viel Kunststoffmüll ein einziges Baby nur mit den genutzten Windeln erzeugt. Schätzungen gehen von mindestens einer Tonne aus, bis Dein Kind trocken ist. Wie gesagt, einfach unvorstellbar. In eigener Sache möchten wir Dir Stoffwindeln ans Herz legen.
Nachhaltige Stoffbinden
Aufgrund unseres Stoffwindel Business sind wir irgendwann auch auf nachhaltige Stoffbinden gestoßen. Und siehe da, es funktioniert und ist nur halb so schlimm wie befürchtet. Du kannst die Stoffbinden nach der Nutzung in einer Nasstasche oder einem Wäschesack aufbewahren und bei der nächsten Wäsche einfach mit dazu geben. Am bestens wäschst Du die Binden dann bei 90 Grad.
Menstruationstasse
Irgendwo haben wir gelesen, dass Frauen während ihres Lebens mehrere tausend Tampons oder Binden verbrauchen. Unvorstellbar, aber wenn man kurz darüber nachdenkt, ist diese Zahl natürlich vollkommen realistisch. Eine sehr gute und sehr nachhaltige Alternative stellt die Menstruationstasse dar. Diese wird in der Regel aus Silikon hergestellt und ist dadurch gut verträglich. Zugegeben, die Skepsis meiner Frau war zu Beginn gegeben, aber inzwischen denkt sie keine Sekunde mehr darüber nach.
Unverpacktes Toilettenpapier
Meistens findet man unverpacktes Toilettenpapier vor allem in den Unverpackläden. Doch immer mehr Online Anbieter haben inzwischen Toilettenpapier in Papierkartons im Angebot und verzichten damit auf die Plastikverpackung. Das fanden wir ziemlich cool und natürlich merkt man zu dem sonst üblichen Toilettenpapier mit Plastikverpackung keinerlei Unterschied.
Naturkosmetik
Ähnlich wie bei Duschgels und Zahnpasta ist auch in anderen Kosmetika oftmals Mikroplastik enthalten. Eine sehr gute Möglichkeit, darauf zu verzichten, stellt Naturkosmetik dar. Es ist leicht herzustellen und was kann Deiner Haut besser bekommen als Inhaltsstoffe, die uns die Natur direkt zur Verfügung stellt.
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Plastikfrei leben - die besten Tipps
Holzkamm
Manchmal scheinen es ganz banale Dinge zu sein, die einem auf den ersten Blick gar nicht auffallen würden. Der Kamm ist sicher ein solcher Gegenstand. Die meisten von uns werden einen aus Plastik nutzen. Doch es gibt in jedem Supermarkt auch Exemplare aus Holz und die sind in der Regel genauso teuer. Also greif doch beim nächste Kauf eines Kamms zur Holzvariante.
Abschminkpads aus Bambus
Ähnlich wie bei Tampons und Binden gibt es auch hier Statistiken, dass Frauen im Durchschnitt mehr als 1000 Abschminkpads pro Jahr verwenden. Bislang sind diese meist Einweg und schwer abbaubar. Doch auch hier kommen immer mehr Angebote auf den Markt, die eine ausgezeichnete Qualität und Nachhaltigkeit bieten. Eine breite Auswahl findest Du beispielsweise unter Abschminkpads aus Bambus.
WC Reinigung mit eigenen Tabs
Die Reinigung des eigenen WCs ist zumeist mit dem Einsatz von chemischen Reinigungsmitteln verbunden. Und selbst wenn Du beispielsweise die Marke Frosch verwendest, wirst Du nicht mit einer positiven Ökobilanz aus dieser Sache hinausgehen. Unsere Empfehlung: Stell in Eigenregie Tabs für die Toilettenreinigung her. Ist gar nicht so schwer wie man im ersten Augenblick denkt.
Wattestäbchen aus Bambus
Du merkst schon, viele gute Alternativen werden aus Bambus hergestellt. Neben der Zahnbürste und den Abschminkpads werden auch immer mehr Wattestäbchen aus Bambus beziehungsweise aus Papier hergestellt. Wenn Du zum Schminken oder bei der Reinigung nicht auf die kleinen nützlichen Stäbchen verzichten willst, ist das eine sinnvolle Alternative.
Stofftaschentücher
Zugegeben, nicht jeder ist ein Fan. Aber eine kleine Community hat sich auch in Zeiten von Tempo Papiertaschentücher hartnäckig gehalten. Vielleicht feiern Stofftaschentücher in der Zukunft ja noch einmal ein ausgedehntes Comeback?
Das plastikfreie Leben ist im Alltag unserer Meinung weit weniger schwierig als man es zu Beginn vermutet hätte. Hast Du schon das ein oder andere umsetzen können? Wir freuen uns auf Einblicke in den Kommentaren.
Der Haushalt
Pflanzen
Nicht ganz unser Ding, aber viele Haushalte greifen auf Pflanzen aus Plastik zurück. Auch wenn Dir der Grüne Daumen nicht angeboren ist, solltest Du stattdessen auf echte Grünpflanzen zurückgreifen. Die sind schöner anzusehen und sorgen für eine viel bessere Atmosphäre in den eigenen vier Wänden. Garantiert.
Plastikfreies Spielzeug
Von Beginn an haben wir bei unserer Tochter darauf geachtet, dass sie so wenig Spielzeug wie möglich aus Plastik nutzt. Zugegeben, gerade bei Geschenken ist es nicht immer einfach, die eigene Verwandschaft und Freunde zu disziplinieren, aber Holzspielzeug fetzt einfach mehr und macht unserer Meinung nach einen viel hochwertigeren Eindruck.
Waschmittel ohne Plastik
Wenn Du jetzt schon Zahnpasta und Reinigungstabs selbst herstellst, wird es ein Kinderspiel für Dich sein, Waschmittel selbst herzustellen. Und es lohnt sich, denn auch in den Weichspülern und anderen Reinigungsmitteln ist häufig Mikroplastik enthalten. Wir haben diese vielversprechende Anleitung gefunden, um Waschmittel herzustellen. Wir sind schon sehr auf Deine Erfahrungsberichte gespannt.
Natürliche Raumerfrischer herstellen
Möglicherweise geht es Dir genau wie uns und Du findest es voll dufte, Dinge im Do It Yourself herzustellen. Bei einem Raumerfrischer ist das auch noch verblüffend einfach. Orangen mit Nelken sind der Klassiker für die Weihnachtszeit. Aber auch für den Rest des Jahres gibt es eine einfache Methode ohne Plastik. Gib einfach etwas Natron in ein Einmachglas und füge das ätherische Öl Deiner Wahl hinzu. Deckel drauf, schütteln und fertig ist die Mixtur. Deckel wieder ab, Stoff über den oberen Bereich ziehen und mit einem Schnippsgummi befestigen. Ab jetzt kann sich der Duft ausbreiten. Super simpel und super gut.
Kleidung
Immer mehr Kleidung wird aus Kunststoff hergestellt. Zum einen kann das gut sein, wenn so Plastik recycelt wird. Andererseits fühlt es sich auf der Haut meist nicht so gut an und ist auch weniger atmungsaktiv. Wenn Du Dir neue Kleidung kaufst, kannst Du darauf achten, dass kein Polyethylen, Polyester oder Elastan enthalten ist.
Wiederverwendbare Staubtücher
Wer Staub einfangen will, verwendet oftmals Staubtücher, um den Schmutz aufzunehmen. Doch diese sind nach ein paar Benutzungen vollgesaugt und müssen ausgetauscht werden. Stattdessen kannst Du aber auch auf wiederwendbare Staubtücher zurückgreifen.
Reparieren statt wegwerfen, spenden statt entsorgen
Es ist leider in Mode gekommen, Dinge einfach wegzuwerfen, wenn sie vermeintlich kaputt sind. Schuhe, Werkzeug, Klamotten. Alles landet in der Mülltonne. Dabei ist es oftmals möglich, Dinge zu reparieren. Die vermeintlich hohen Reparaturkosten stehen dabei für die meisten im Widerspruch zu den vergleichsweise günstigeren Kosten einer Neuanschaffung. Doch es lohnt sich. Das Flicken von Hosen und Schuhen ist oft viel preiswerter als man denkt. Und wenn Dir das Hemd vom letzten Sommer nicht mehr gefällt, solltest Du es spenden oder verkaufen, anstatt es im Müll zu entsorgen.
Boden wischen
Das Bodenwischgerät, welches den Mopp hält, besteht oftmals Plastik. Aber auch hier kannst Du auf Produkte aus Edelstahl umsteigen und so einen Schritt zum plastikfrei Leben machen.
Haushalt allgemein
Natürlich gibt es auch noch allgemeine Tipps, die Dir helfen können, im Alltag Plastik einzusparen. Beispielsweise haben Verleihservice oder Share Angebote in letzter Zeit ordentlich an Popularität zugelegt. Dadurch musst Du Dir beispielsweise Werkzeug und Maschinen nicht immer selbst kaufen, sondern kannst sie Dir einfach ausleihen. Weniger Produkte werden gekauft und langfristig wird sehr viel Müll und Schrott eingespart.
Eine weitere einfache Möglichkeit ist, auf Werbeprospekte zu verzichten. Ein kleiner Sticker an Deinem Briefkasten kann da bereits Wunder bewirken. Leider beobachten wir den Trend, dass immer mehr Prospekte foliert geliefert werden. Wer sich das ausgedacht hat, sollte direkt in der Plastikhölle landen. Unserer Meinung nach wirklich sinnlos, aber sicher dem ein oder anderen Anrufer geschuldet, der sich über ein befeuchtetes Prospekt beschwert hat.
Ein letzter Aspekt sind Möbel. Klar gibt es da welche, die hübsch anzusehen sind, selbst wenn sie aus Plastik produziert wurden. Aber sind wir doch einmal ehrlich. Den Charme von Holzmöbeln können diese unmöglich erreichen. Und das beste daran ist, dass diese mit der Zeit immer schöner werden, nämlich dann, wenn sie richtig schön Shabby erstrahlen.
Plastikfrei leben - Zu Hause entsteht der meiste Müll
Die Küche
Abwaschen ohne Plastik
Gerüchten zu Folge gibt es noch Menschen, die ohne Geschirrspüler das Geschirr von Hand abwaschen. Dabei kommen oftmals Lappen und Geschirrspültücher und Bürsten aus Plastik zum Einsatz. Doch das muss gar nicht sein, denn auch Naturfasern eignen sich hervorragend, um Geschirr und Flaschen wieder plitzplank zu machen.
Glasprodukte
Es könnte so einfach sein und doch kann man manchmal einfach nicht sinnvoll begründen, warum man sich für dieses und gegen jenes entschiedene hat. Oftmals ist dies bei Glasprodukten der Fall. Warum entscheiden sich mehr Menschen für den Joghurt im Plastikbecher als im Glas? Warum wird die Limo häufiger als Einwegflasche und nicht in der Mehrwerg- oder Glasflasche gekauft? Ist es nur der Faktor Geld, der bei der Entscheidung zum Tragen kommt? Zugegeben, die Produkte sind in der Regel teurer als vergleichbare Produkte. Aber zum einen leistet man damit einen Teil zu mehr Nachhaltigkeit und zum anderen ist auch der Genuss unserer Erfahrung nach ein anderer. Das Gefühl, den Joghurt aus dem großen dickbäuchigen Glas zu löffeln, macht einfach viel mehr Spaß. Und auch das Öffnen der kleinen Limo Flaschen mit dem charismatischen Knacken erzeugt ein ganz anderes Gefühl. Wenn Dein Budget es hergibt, solltest Du es unbedingt versuchen.
Wiederverwendbare Trinkhalme
Knicken, biegen, dran rumknabbern. Trinkhalme aus Plastik hat sicher jeder von uns schon einmal malträtiert. Doch damit nicht genug, nach der Nutzung fliegen die Plastikstrohhalme eigentlich immer direkt auf den Müll. Wer macht sich schon die Mühe und wäscht die Dinger auf? Eine sinnvolle Alternative sind wiederverwendbare Trinkhalme oder solche, die kompostierbar sind. Besonders in Restaurants und Bars sehen wir den Trend, dass Cocktails und andere Longdrinks inzwischen mit einer ungekochten Makaroni gereicht werden. Nach dem Genuss des Getränks kommt der Trinkhalm dann einfach zum Bio Müll. Wenn Du für daheim keinen Vorrat an Makaroni für alle Fälle anlegen willst, empfehlen sich Trinkhalme aus Glas oder Aluminium. Dieses kannst Du ganz einfach abwaschen oder in Deine Spülmaschine geben. Der Müll durch Trinkhalme sinkt dadurch augenblicklich auf null.
Eiswürfel
Selbst vor Eiswürfeln macht Plastik nicht halt. Wenn Du sie fertig im Supermarkt kaufst, sind die Cubes oder das Crushed Ice in Plastikfolie eingepackt, logisch. Aber warum nicht einfach selbst welche daheim herstellen? Dafür einfach Formen aus Silikon oder Edelstahl benutzen. Das Ergebnis ist mindestens genauso gut und Du sparst nebenbei auch noch sehr viel Geld.
Essen und Trinken
Kaugummi
Fangen wir mit etwas sehr Banalem an. Kaugummi! Ja, Kaugummi steht zum Großteil aus Kunststoff und wer ist wirklich scharf darauf, auf Kunststoff zu kauen? Wenn Du einen Frischekick im Mund brauchst, bieten sich beispielsweise Minzblätter an. Aber wenn es Kaugummi sein soll, kannst Du Dich auch für Anbieter entscheiden, die auf Plastik verzichten. Peppersmith ist hierfür eine bekannte Kaugummimarke.
Wasser aus dem Hahn
Ein Hersteller, der auf das Aufsprudeln von Wasser spezialisiert ist, nimmt in seiner Werbung immer wieder Konsumenten aufs Korn, die freiwillig abgepacktes Wasser kaufen und dies mühevoll nach Hause schleppen. Dabei haben Testergebnisse in der Vergangenheit immer wieder aufgezeigt, dass das in Flaschen abgefüllte Wasser mitnichten eine bessere Qualität aufweist als jenes, welches Du zu Hause aus dem Wasserhahn für einen Bruchteil des Geldes live zapfen kannst. Wodurch ist also diese Irrationalität zu erklären? Ehrlich gesagt wissen wir es nicht. Wir können nur auf die Vernunft der Menschen hoffen, dass sich dies in Zukunft ändern mag.
Saft
Nicht nur beim Wasser kann man Plastikflaschen sparen, auch beim Saft ist das natürlich möglich. Und nicht nur die eingesparten Flaschen sprechen für das Selberpressen. Frischer Saft ist deutlich gesünder und zum geschmacklichen Aspekt muss man nicht viel sagen. Also zum Frühstück am Sonntag einfach den Saft selbst pressen.
Fair Trade Kaffee
Natürlich, es muss nicht gleich Fair Trade sein, aber besser wäre es natürlich. In jedem Fall solltest Du aber von Kaffeekapseln Abstand halten, ganz gleich ob diese aus Plastik oder Aluminium produziert sind. Beide sind ihrer Form extrem umweltschädlich und darüber hinaus können sie qualitativ nicht ansatzweise mit frisch gemahlenen Kaffeebohnen mithalten. Die Bohnen kannst Du zudem in Papiertüten kaufen, wodurch Du dem plastikfrei Leben wieder einen Schritt näher kommst.
Milch in Glasflasche
Wenn Du Deinen Kaffee nicht schwarz genießen willst, wirst Du wahrscheinlich auf Milch oder Kondensmilch zurückgreifen. Neben der Milch in Glasflaschen im Supermarkt gibt es auch immer mehr Milchstationen, in denen Du Dir frische Milch direkt vor Deinen Augen abfüllen lassen kannst. Das macht optisch was her und das plastikfrei Leben ist um einen schönen Aspekt reicher.
Bier
Ähnlich wie beim Kaffee ist es in letzter Zeit wieder in Mode gekommen, sein Bier aus der Aludose zu konsumieren. War dies früher verpönt und die Aluminiumdosen aus den Supermärkten verschwunden, erleben sie nun ein unangenehmes Revival. Dabei kann man sie leider nicht wiederverwenden und bei der Herstellung ist extrem viel Energie erforderlich, was die Ökobilanz buchstäblich in den Keller krachen lässt. Bier aus der guten alten Glasflasche sollte das Maß aller Dinge sein.
Frische Produkte
Frische Produkte sind gesund und Du kannst sie auf dem Wochenmarkt Deines Vertrauens in einer erstklassigen Qualität kaufen. Dadurch werden unter anderem Fertigprodukte obsolet, die praktisch immer in Plastikschalen eingepackt sind, wenngleich auch die ersten Anbieter von Tiefkühlkost beginnen die Produkte in Papier zu verpacken. Du siehst, Deine gesunde Ernährung kann gleichzeitig einen Teil zum Umweltschutz besteuern. Ganz klar eine Win-Win-Situation.
Der Bauer Deines Vertrauens
Selbstverständlich gibt es zum Wochenmarkt auch Alternativen. Auch wenn Du in der Stadt wohnst, wird es in Deiner Nähe zahlreiche Bauern geben, bei denen Du direkt Produkte kaufen kannst. Dadurch entfallen neben dem Plastik auch noch lange Transportwege, was das ganze noch ein bisschen attraktiver macht. In Leipzig gibt es dazu mit Ernte Mich ein sehr schönes Projekt.
Schüsseln
Salatschüssel und Schüssel für Cornflakes und Co bestehen manchmal aus Metall, manchmal aus Kunststoff. Die sinnvolle Alternative aus Glas steht den anderen beiden Formen dabei in nichts nach. Und meistens sehen die Glasschüsseln ja auch wirklich gut aus.
Unverpackt Produkte im Glas
Wenn es sowas wie den Meistertitel im plastikfrei Leben gibt, dann ist man mit dem Kauf von unverpackten Artikeln im Unverpackt Laden und einer Lagerung in Einmachgläsern schon ziemlich nah dran. Jeder von uns weiß, wie viel Plastikmüll alleine durch den Kauf einer Packung Nudeln und Reis entsteht. Im Unverpackt Laden kannst Du diese Produkte direkt abfüllen und mit nach Hause nehmen. Zero Waste, wenn Du dann Dein Essen auch noch aufisst. 🙂
Unterwegs plastikfrei leben
Gerade To Go werden wir alle wieder offensichtlich von der eigenen Bequemlichkeit beeinflusst. Die Kaffeebecher To Go sind ja beinahe schon verpönt, aber wie ist es mit Essen unterwegs? Oder beim Einkaufen? Zu jederzeit steht das Plastik Teufelchen auf unserer Schulter und will uns etwas in Plastik aufschwatzen. Lass Dich nicht beirren. Plastikfrei leben ist auch unterwegs möglich.
Lunchbox ohne Plastik
Du willst unterwegs was snacken? Gar kein Problem. Mit einer Lunchbox aus Metall kannst Du Deine Schnittchen und anderen Leckereien sicher verstauen und mittransportieren. Und garantiert schmecken sie genauso frisch und lecker wie eine andere Box.
Bienenwachstücher
Wenn Du ganz auf eine Lunchbox verzichten möchtest, sind Bienenwachstücher ideal. Was Du früher in Frischhaltefolie oder Alufolie gepackt hast, kannst Du nun ganz einfach mit den Tüchern aus Bienenwachs umhüllen. Das beste daran ist aber, dass Du die Tücher mehrmals verwenden kannst. Wer hat schon eine Frischhaltefolie mehr als einmal benutzt. Vermutlich die wenigsten von uns. Mit den Bienenwachstüchern ist das spielend leicht. Nach der Nutzung einfach abwaschen und kurz trocknen lassen und schon steht dem nächsten Einsatz nichts mehr im Wege. Eine tolle Auswahl an Bienenwachstücher findest Du im Shop.
Wiederverwendbare Becher
Wir hatten es ja weiter oben schon erwähnt. Der Wegwerf To Go Becher gehört schon beinahe der Vergangenheit an. Zum Glück. Und sind wir doch einmal ehrlich, was hat uns eigentlich daran gehindert, wiederverwendbare Becher für das eigene Wasser oder den Kaffee zu nutzen. Wiederverwendbare Trinkflaschen und wiederverwendbare Kaffeebecher sind der Hit und Du kannst sie Dir teilweise auch im persönliche Design besorgen.
Jutebeutel und Stoffbeutel zum Einkaufen
Und ein weiterer Faktor, der in den letzten Jahren beinahe aus dem öffentlichen Leben verschwunden ist: die Plastiktüte. Kostenfrei oder für wenige Cents wurden Plastiktüten an die eigenen Kunden ausgegeben und diese haben es dankend angenommen. Die Intervention des Gesetzgebers hat dazu geführt, dass, wenn man sich heute im Supermarkt umschaut, vor allem Jutebeutel und Stoffbeutel beim Einkauf dominieren. Diese sind nachhaltig, wiederverwendbar und können später kompostiert werden. Außerdem gelangt dadurch kein Mikroplastik in die Umwelt. Plastikfrei leben mit Stoffbeuteln – einfach ausprobieren.
Essbares Besteck, essbares Geschirr und essbare Eisbecher
Essbare Eisbecher? Klingt kompliziert, dabei ist damit eigentlich nur die klassische Waffel gemeint. Denk im Sommer doch daran, Dich bei Deiner Eisauswahl für den Waffelbecher zu entscheiden. So hast Du neben weniger Plastik auch noch etwas zu knabbern. Apropos knabbern. Es gibt immer mehr Imbissbuden, die essbares Besteck und essbares Geschirr anbieten. Und selbst wenn Du den Teller oder die Gabel nach der Mahlzeit nicht als Dessert verspeisen willst, sind diese Dinge leicht biologisch abbaubar. Ade Plastikgabel, ade Plastiklöffel.
Plastikfreie Sonnencreme
Beim Kauf von Sonnencreme werden die meisten von uns sich damit abgefunden haben, dass diese mit Kunststoff verpackt sind. Das eigentlich Schlimme ist aber, dass enorm viel flüssiges Plastik in den Cremes enthalten ist. Eine coole Alternative bietet Villa Lavanda. Dort bekommst Du die Sonnencreme im Glas, die Creme ist Umwelt- und Hautverträglich und nachdem der Inhalt aufgebraucht ist, kannst Du die Gläser wieder befüllen – einfach himmlisch.
Alltag
Stifte
Wenn man über plastikfrei leben nachdenkt, wird der erste Gedanke vermutlich nicht für Stifte verwendet. Doch gerade Fineliner und Kugelschreiber werden in der Regel als Plastikprodukt produziert. Auch hier kannst Du auf Produkte aus Metall zurückgreifen oder zumindest Stifte nutzen, die Du wieder mit Tinte auffüllen kannst. Dadurch kann die eigene Bilanz deutlich verbessert werden.
Haustiere
Auch bei unseren geliebten Haustieren ist es meist schwierig, auf Plastik zu verzichten. Futternäpfe und Ställe für Kleintiere sind meist aus Plastik. Bei den Futternäpfen kannst Du Dich für Varianten aus Keramik oder Edelstahl entscheiden, beim Stall wäre die Anschaffung eines bereits genutzten Geheges eine Überlegung wert, um das neu produzierte Plastik zu reduzieren.
Hundekot aufsammeln und entsorgen
Ehrlich gesagt haben wir noch niemanden gesehen, der den Hundekot nicht mit einem Plastikbeutel aufgesammelt hat. Warum eigentlich nicht? Immerhin gibt es inzwischen Beutel für die Entsorgung, die 100% kompostierbar sind. Infos zu den biologisch abbaubaren Hundekotbeutel findest Du unter dem Link.
Katzenstreu
Auch für Katzen gibt es die Variante aus natürliche Inhaltsstoffen, die danach sehr leicht kompostiert werden können, beispielsweise aus Kartoffelresten oder aus Holzschnipseln.
Entertainment
In Zeiten von Netflix, Youtube und Co wird es immer leichter, auf CDs, Blu Rays und andere Datenträger zu verzichten. Wenn Du Dich für den Stream entscheidest, muss kein Tonträger aus Polycarbonat produziert werden.